Wenn Du den Hänger neu gekauft hast, machst Du am besten zuerst eine vorsichtige Leerfahrt. Im Stehen fahren geht fast gar nicht mehr, und auch Schikanen fahren bedarf echter Übung! Meistens ist die erste Fahrt eh die vom Fahrradladen nach Hause. Denke an Kreuzungen daran, daß Du ca. 3 m lang bist und, daß Du hinter Dir den Querverkehr blockierst. Fahre immer mit dem Fähnchen in voller Länge (nicht so, wie in der Anleitung zum B.O.B. abgebildet)! Kein Autofahrer denkt beim Abbiegen daran, daß hinter Dir noch ein über ein Meter langer Hänger kommt. Das graue, flache Teil ist in der Dämmerung kaum zu sehen. Ich habe mir an meinen Yak noch meterweise gelbes Reflektorband draufgeklebt. (Gibt's von der Rolle bei Obi für ca. 7 €.)
Als nächstes ist eine Fahrt mit vielleicht 10 kg Ladung dran. Du wirst sehen, daß das Fahrgefühl ein völlig anderes wird. Normalerweise fährt man auf einem Fahrrad ohne Hänger immer leichte Schlangenlienien; nicht so mit Hänger. Da fähst Du schnurgeradeaus wie auf Schienen. Im Wiegetritt im Stehen verstärkt das die Schlingerbewegung gehörig.
Eine Fahrt mit Gepäck zum nächstgelegenen Campingplatz ist vielleicht als nächstes ganz hilfreich. So merktst Du schnell, was Du alles vergessen hast. Ich bin damals einfach losgeradelt bis es dunkel war und habe dann im nächstbesten Wald ohne Zelt übernachtet. Nimm Dir ein Mückennetz mit, das den Kopf bedeckt (gibt's z.B. bei Lauche & Maas). Vier Liter Wasser sind z.B. zu knapp, wenn Du keinen Wasserhahn in der Nähe hast. Mein Feuerzeug war defekt. Und so weiter. Diese Kleinigkeiten fallen wirklich erst im Ernstfall auf!
Wenn Steigungen steiler als 12% sind, bekommst Du Probleme, da Du mit vollgeladenem Hänger nicht im Stehen fahren kannst, sondern sitzen bleiben mußt, sonst kippst Du einfach um. Also, zumindest ich bekomme ab 12% Probleme. Am besten ist es, Du machst vorher die Probefahrt (s.o.), lädst den Hänger mit 32 kg Ziegelsteinen voll (oder gleich dem Gepäck) und fährst irgendwo Steiles rauf. Bei mir in München ist meine Teststrecke der Schuttberg am Olympiapark. Selbst wenn Du eine Mountainbike-Übersetzung an Deinem Rad hast, brauchst Du eine gewisse Mindestgeschwindigkeit, damit Du nicht umkippst. Bei mir sind das etwa 7 km/h, darunter wird's kippelig. Das hängt aber von Rahmenlänge, Sitzhöhe, etc. Deines Rades ab.
So klappt's auch mit der großen Radtour. Wenn Du nicht weißt, was Du mitnehmen sollst, hilft Dir vielleicht meine Packliste weiter. Ansonsten kann ich meine Erfahrungen auf Radtouren empfehlen.