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Meine beiden Lieblingsmonologe des Hamlet


O schmölze doch dies allzu feste, allzu befleckte Fleisch,
Zerfiel’, zerging’ und löst in einen Thau sich auf.
Oder hätt’ niemals unser ew’ger Herr sein Geheiß gerichtet gegen Selbstvernichtung?
O Gott, Gott!
Oh, wie lästig und schal, flach und unersprießlich scheint mir immer mehr all das Treiben dieser Welt.
Pfui darüber! Pfui!
Es ist ein wüster, wilder Garten der auf in Samen schießt.
Ja, Unkraut - schäbig und geil - erfüllt ihn, nimmt ihn völlig ein.
Dazu mußte es kommen; zwei ganze Mond’ er ist tot.
Nein! Nicht soviel! Nicht zwei.
Solch trefflicher König, der neben diesem war, wie Apoll entgegen einem Satyr.
So sehr liebte er meine Mutter einst, daß er niemals den Winden und den Wettern jenes Himmels erlaubte, ihr Gesicht zu rauh zu streifen.
Aber - Himmel und Erde - muß ich immer dran denken!
Sie hing an ihm als ob ihr Appetit noch wuchs an dem, was sie genoß.
Doch nach kaum einem Monat… Ich will nicht daran denken!
Schwachheit, dein Name ist Weib!

Monolog des Hamlet, Dritter Akt, erste Szene:

Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage. - (Auf Netz"deutsch": 2B|^2B)
Ob’s edler im Gemüt, die bestialischen Waffen, die Pfeil und Schleudern des wütenden Geschicks erdulden,
oder, sich waffnend gegen eine See von Plagen, durch Widerstand sie enden.
Sterben. Schlafen.
Nichts weiter.
Und zu wissen, daß so ein Schlaf das Leid beendet,
das Herzweh und die Tausend ach so brutalen Stöße, die uns’res Fleisches Erbteil.
Es ist ein Ziel aufs Innigste zu wünschen.
Schlafen. Sterben.
Schlafen - und vielleicht auch träumen, ja! Das ist der wunde Punkt!
Der Schlaf des Todes und seine Träume flößen uns Furcht ein.
Was in dem Schlaf für Träume kommen mögen, wenn wir den Drang des Ird’schen abgeschüttelt,
das zwingt uns stillzustehen, verlangt Respekt;
und eben diese Rücksichtnahme läßt das Elend zu so hohen Jahren kommen.
Denn wer würde den Spott und die wüste Geißel der Zeiten einfach hinnehmen,
den Druck der Mächtigen
die Schmähungen und den Hochmut von all jenen stolzen Männern,
die tief bohrende Pein einer verschmähten Liebe,
den Aufschub und Schlendrian des Rechts,
die ewigen Frechheiten der Ämter
und die Fußtritte, die Verdiente andauernd in Vielzahl als Belohnung von den Unwürdigen erhalten,
wenn er doch in der Lage ist, sich selbst mit eig’nen Händen in den Ruhestand zu versetzen.
Ein einfacher Messerstich, mehr ist nicht nötig.
Wer trüge freiwillig die schwere Last und wer würde fluchen, stöhnen und schwitzen unter der schrecklichen Lebensmüh?
Nur die Furcht vor dem Ungewissen, was nach dem Tode kommt, ist’s wohl, was unser fahren bewirkt.
Denn dieses weite, unerforschte, unentdeckte Land von des’ Bezirk kein Wand’rer wiederkehrt, verwirrt unseren Willen gänzlich.
Ja, lieber ertragen wir Menschen all die Übel, die wir haben, als zu Unbekanntem hinzufliehen.
Die Ungewißheit, die entsetzliche Ungewißheit, die macht uns zu schaffen.
So kommt es, daß wir alle durch unser Bewußtsein schließlich zu Feiglingen werden.
Jeder Vorsatz ist zunichte gemacht.
Die an sich kräftige und angeborene Farbe der festen Entschließung wird von des Gedankens Blässe angekränkelt und verschwindet;
und Unternehmungen von hohem Anspruch und von Wichtigkeit, die werden durch diese falsche Rücksicht unweigerlich von der Bahn, die sie eigentlich verfolgen sollten,
abgelenkt und sie verlieren so der Handlung Namen und jegliche Bedeutung.
2B|^2B: "To be or not to be" Der senkrechte Strich ist in regulären Ausdrücken bei Computersprachen das Oder-Zeichen, das^-Zeichen steht für "nicht".

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